Titel: „Unsere Fülle-Unser Vergehen“

 

 

Prolog:

 

 

 

Wir sind und bleiben haltlos!

 

Wir sind nicht zu halten, nicht mit hightec Medizin, erdbebensicheren Häusern,

 

Denkmälern aus Stein und Bronze- Wir werden STERBEN.

 

(Jedenfalls unser Leib.- das erleichtert das Loslassen etwas, oder? (°;> )

 

 

 

Die uns umgebende Fülle können wir nicht nehmen, weil sie nicht von Dauer ist, wir wollen

 

immer volle Regale mit Obst, nicht nur im Herbst! Dafür krempeln wir die ganze Welt um und

 

heben die Naturgesetze aus den Angeln, jedenfalls so weit wir können, ohne die leiseste Ahnung,

 

zu haben, was das nach sich zieht! Das bewirkt zwar auch eine explosive materielle Entwicklung,

der allerdings die mentale weit abgeschlagen hinterherhinkt!

 

 

 

Der Fluß des Lebens ist nicht aufzuhalten, durch nichts! Er ist höchstes universelles Gesetz und

 

das ganze Universum, so wie wir es begreifen, folgt ihm!

 

Leben ist Wandel, Wandel ist wie Wasser- fließend- panta rei! Und wir? Bauen Staudämme!

 

Wie die Biber, nur das die sich nicht aus dem Kreislauf aus Leben und Sterben herausnehmen,

so wie wir Menschen das immer mehr versuchen.

 

Je mehr sich der Einzelne an SEIN Leben klammert, desto mehr katapultiert er sich aus allen

 

Zusammenhängen. Diese Entwicklung erleben wir seit Jahrhunderten und flüchten in (heile) Scheinwelten!

 

 

 

Vielleicht besteht unsere Aufgabe darin, nicht alles, was Mensch tun kann, wirklich umzusetzen, aus Einsicht in die Vernunft oder Respekt in größere Zusammenhänge… ?! Die Inder früherer Jahrhunderte tranken ihren Tee aus ungebrannten Tonbechern, die sie danach wegwerfen konnten (Erde zu Erde). Diese Angewohnheit besteht (leider) bis heute, nur das die Becher aus Plastik sind!

 

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Der Ansatz meiner Intervention ist „Vergehen erleben, Sterben erlauben und zulassen“.

 

 

 

Unser VERGEHEN ist der kindlich-naive Widerstand gegen das VERGEHEN.

 

Die von uns erzeugte FÜLLE ist ein VERGEHEN, weil sie zerstörerisch ist!“ (Pan Panazeh)

 

 

 

Die beiden Varianten meiner Arbeit zielen auf den Aspekt der Vergänglichkeit und das bewußte Wahrnehmen, Annehmen jedes einzelnen Momentes mit seinen Zuständen.

 

 

 

Ganz praktisch meint dies, dem Wandel der Figur (VENUS= Üppigkeit & FÜLLE/ LEBEN/ LIEBE) in ihren Verwandlungen bis zu ihrem Verfall/Verschwinden zuzusehen oder zumindest ein Stadium mitzuerleben, um sich vielleicht die anderen zu vergegenwärtigen!?

 

 

 

Die Ton-Figur bleibt ungebrannt und wird so „der Ewigkeit entzogen“.

 

 

 

(Was passiert, wenn wir unseren jeweiligen Erkenntnisstand zementieren, erleben wir jeden Tag.

 

Aus diesem Grund bin ich auch für mehr „biologisch abbaubare Kunst!“ (°;> )

 

Der ausgespülte (und/oder in der Sonne abbröckelnde) Ton sammelt sich nach und nach im

 

Wasser bzw. auf dem Grund(„Schoß der Erde“) und kann von dort wieder geborgen/verwendet werden.

 

 

 

 

 

 

 

Die „Venus in der Hand“ ist zu Beginn umschlossen von einem tönernen (Rohton) weißen Ei, aus dem Sie schlüpft, wenn Regen und Sonne ihr Wechselspiel spielen. Sie wird vom Wasser (Regen/ Fluß) langsam ausgelöscht, der Betrachter ist nur Zeuge dieses Prozesses.

 

Was letztendlich bleibt, ist eine leere Hand, bereit zu tun, zu schöpfen, zu kreieren, was ihrer Wahrheit und Phantasie entspricht.

 

Sebastian David, 2017

 

 

 

 

 

Foto:aquamediale Harald Larisch